Reinigung

Mechanische Reinigung

Einlaufpumpwerk1

Im Einlaufpumpwerk wird das Abwasser mittels Schneckenpumpen um etwa 4 Meter angehoben, damit es anschliessend mit genügendem Gefälle durch die Anlage in den Erligraben fliessen kann. Die Pumpen fördern - abhängig von der anfallenden Abwassermenge - maximal 220 I/s pro Sekunde. Die bedeutend grössere Schneckenpumpe hat eine Leistung von 560 Litern pro Sekunde. Sie dient der Beschickung des Regenklärbeckens. Ihre Aufgabe ist die Hochwasserentlastung.

Rechen2

Das Abwasser fliesst durch Kanalisationen zur Kläranlage. Im Rechen werden als Erstes die festen Gegenstände aus dem Abwasser entfernt. Viele dieser Dinge gehören gar nicht in die Kläranlage und könnten viel einfacher schon zu Hause mit dem Kehricht entsorgt werden. Das Rechengut geht via Kehrichtabfuhr in eine Kehrichtverbrennungsanlage.

Der Sandfang3

Im Sandfang sinken schwere Gegenstände wie Sand, Kies und Steine zu Boden und werden aus dem Abwasser entfernt, um in den nachfolgenden Anlageteilen Verstopfungen, übermässige Abrasion und Verschleiss zu verhindern.

Vorklärbecken4

In den grossen Vorklärbecken fliesst das Abwasser nur ganz langsam hindurch. Viele Verunreinigungen sinken deshalb zu Boden und werden mit einem Vorklärbeckenräumer automatisch in Schlammtrichter geschoben. Durch das Öffnen von Schiebern wird der angesammelte Frischschlamm in den Voreindicker abgelassen.

Biologie5

Beim Einlauf in die Biologie wird das Abwasser zuerst mit Schlamm aus den Nachklärbecken gemischt. In diesem befinden sich ganz viele Bakterien und Mikroorganismen, die hungrig den Schmutz im Abwasser fressen und in Biomasse umwandeln.

Nach der mechanischen Reinigung enthält das Abwasser nur noch gelöste Substanzen, die aber über 60% der Gesamtverschmutzung ausmachen. In der biologischen Stufe der Kläranlage können die unzähligen organischen Verbindungen (Kohlenstoffe) weitgehend abgebaut werden. Diese Arbeit verrichten Mikroorganismen (Kleinstlebewesen), indem sie die gelösten Inhaltsstoffe als Nahrung aufnehmen und als Körpersubstanz anlegen. In den Belebungsbecken sind mehrere Tonnen dieser Mikroorganismen dauernd mit fressen beschäftigt und benötigen zum Leben lediglich noch Sauerstoff, der als Druckluft am Boden der Becken eingeblasen wird. Am Ende der Belebungsbecken fallen die vollgefressenen Mikroorganismen in Form von braunen Belebtschlammflocken (Biomasse) an, die sich in der folgenden Nachklärung durch Absetzung vom gereinigten Abwasser abtrennen lassen.

Labor6

Im Labor wird ständig kontrolliert, ob die geforderte Qualität bzw. die gesetzlichen Grenzwerte des gereinigten Abwassers eingehalten werden.

Nachklärbecken7

Nach dem Belüftungsbecken fliesst das Abwasser mit den Bakterien vermischt ins Nachklärbecken. Dessen Aufgabe ist die Trennung von Bakterien und dem biologisch gereinigten Abwasser. Durch ihr Gewicht sinken die Bakterien auf den Grund des Beckens, wo sie mit Pumpen zurück ins Belüftungsbecken gefördert werden. Überschüssige Bakterien werden dabei abgezogen und bilden den grössten Teil des Klärschlammes. Das in den Erligraben ausfliessende Abwasser ist nun weitgehend klar und geruchlos.

Chemische Reinigung8

Phosphor wirkt als Pflanzennährstoff und trägt massgebend zur Algenbildung, Verkrautung in den Gewässern bei. Da Phosphor in den Fliessgewässern nicht abgebaut wird, gelangt schlussendlich jedes Gramm Phosphor in die Meere und erzeugt dort die bekannten Umweltschäden (Adria, Nordsee). 1kg Phosphor erzeugt eine Tonne Algen ! Damit Phosphor dem Abwasser entnommen werden kann, wird es mit der Zudosierung von Eisenchlorid im Belüftungsbecken ans Eisen gebunden und setzt sich im Nachklärbecken ab. Anschliessend wird es mit dem Überschussschlamm dem Vorklärbecken zugeführt und bildet einen Bestandteil des Klärschlammes.

Klärschlamm9

Der aus den Vorklärbecken abgezogene Frischschlamm wird mittels Schlammsiebung von unerwünschten Grobstoffen und Fasern befreit. Die Siebrückstände werden entwässert, gepresst und in der KVA verbrannt. Der Schlamm wird auf rund 35°C erhitzt. Die benötigte Wärme stammt aus dem Heizsystem, das vorwiegend mit der Abwärme des Blockheizkraftwerkes (BHKW) versorgt wird. In der nächsten Behandlungsstufe, der Faulanlage, wird der Schlamm während mindestens 20 Tagen und unter Luftabschluss ausgefault. Der stabilisierte Schlamm wird im
Stapelraum gelagert und mit der Schlammentwässerungsanlage maschinell eingedickt, bevor er in einer Verbrennungsanlage entsorgt wird.

Klärschlamm ist immer das Endprodukt seiner Abwasserlieferanten. Von jedem Einwohner entstehen etwa 65 Gramm Klärschlamm pro Tag.

Klärschlamm verbrennen

Jährlich fallen in der ARA ca. 3000 Kubikmeter Klärschlamm oder 350 bis 500 Tonnen Trockensubstanz an. Das entspricht einem Eisenbahnzug mit 250 Waggons. Der Klärschlamm darf nicht mehr als Dünger verwendet werden und  muss nach dem Eindicken getrocknet und in der Kehrichtverbrennungsanlage verbrannt werden.

Energie10

Der Klärschlamm aus den Nach- und Vorklärbecken wird erwärmt und gelangt zur Faulung, wo wiederum Bakterien rund einen Drittel des Schlammes zu Biogas umwandeln.

Das in der Schlammfaulung entstandene Klärgas (Methangas) ist ein hochwertiger Energieträger. Im Blockheizkraftwerk der ARA wird das Klärgas zu elektrischem Strom und Wärmeenergie umgewandelt und ins Stromnetz eingespiesen.

Prozessübersicht